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Gourmetica Mentiri

Das Abenteuer in der großen Stadt

Eingestellt am 27. January 2006 um 19:27 Uhr » PhiloSuff SirDregan

die grosse stadtErinnerst du dich noch an damals?
Früher war alles besser.
Als die Kartoffeln noch aus Holz waren und man aufpassen musste wo man hintrat, weil die Mausefallen gerade Hochkonjunktur hatten.

Oh ja wenn ich an diese Zeit denke dann fängt meine Nase vor Freude an zu bluten! Im Winter hatten wir nur hellhäutige Biber um das Kaminfeuer am brennen zu halten, doch das hielt Oma nicht davon ab ihre absurdesten Travestiegeschichten von sich zu geben. Wie kalt geduschte Rehkitze lagen wir auf den abgeflusten Blaubärenfellen um mit großen Nasenflügeln andächtig zu lauschen. Nachts waren wir immer besonders hibbelig, weil wir mit unseren Schlafanzügen in den Fenstern standen und kleine Babywildgänse mit unseren selbstgebauten Schifferklavieren abschossen.

Besonders schwer hatten wir es mit unserem Adoptivbruder Vuk, der sich nur in erbrochenem Serbisch unterhalten konnte und statt des hohen Gs für "Feuer" immer auf das hohe C drückte, was zur Folge hatte das er von oben bis unten mit roten Wackelpudeln bedeckt war.

Eines Tages kam Großvaters stets betrunkenem Cousin Pedalo die Idee, wir sollten Vuks Wackelpudel bei Ebay verkaufen. Großvater gefiel die Idee nicht, aber wir machten uns trotzdem heimlich nachts auf, um diese tolle Idee in die Tat umzusetzen. Leider wussten wir nicht wo dieses Ebay lag. Wir beschlossen, erstmal mit dem Bus in die große Stadt zu fahren, dort würde uns schon jemand helfen.

Doch ausser betrunkenen Polizisten, versnobbten Landstreichern und blinden, einarmigen Prostituierten fanden wir keine Menschenseele die wir fragen konnten. So kreiselten wir fast blindlings durch die Gassen der Stadt, immer darauf bedacht die Sterne des großen Wagens im toten Winkel zu behalten damit wir uns unter Garantie verlaufen würden.

Wir hatten Hunger und beschlossen die von unserer Robotermutter liebevoll zusammengepackten Holzkartoffeln zu essen. Sie schmeckten lecker wie immer und verzückt zogen wir die überschüssigen Spreisel aus unseren Zahnfleischballen. Wir hörten plötzlich einen lauten Knall und Vuk wurde durch die Luft geschleudert. Als wir ihn aufforderten, uns zu erzählen was passiert war, sagte er nur: "ich will nich!" Mit aller Gewalt zerrten wir ihn in den Bus zurück und banden ihn mit Paketklebeband am Sitz fest. Wir gaben dem Busfahrer 16000 ¤ und wenig später sahen wir den Bus Richtung aufgehende Sonne brettern.

Zur Feier des Tages dippten wir mit den freien Händen Zwieback in Mehl. Völlig bemehlt torkelten wir wieder nach Hause und dachten nicht mehr an Vuks Wackelpudel der seitdem in den Strassen der großen Stadt die Mülltonen plündert.


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