Die Suche nach einer Wohnung 24. April 2004 um 00:00 Uhr /
Unsere Wohnung ist eine Altbauwohnung ohne Zentralheizung. Das hat zur Folge dass es im Winter immer wieder Schimmel an den Wänden gibt. Da wir ja auch eine kleine Tochter haben mussten wir uns entscheiden die Wohnung zu wechseln, um sicher zu stellen dass sie nicht davon krank wird.
Um nicht doppelt zu zahlen haben wir erst einmal eine Kündigung eingereicht und uns danach erst nach einer neuen Wohnung umzusehen angefangen. Nun sind zwei von den drei Monaten unserer Kündigungsfrist vergangen und wir haben immer noch keine Wohnung gefunden. Moment, nein das stimmt so nicht ganz - wir haben schon Wohnungen gefunden, aber die Vermieter wollten uns nicht. Das wäre ja nicht weiter schlimm, denn sie haben ja das Recht sich die Mieter auszusuchen, die ihnen am besten passen. Doch die Begründungen waren zu oft solche:
»Ach so mit Kind? Äm ne - eigentlich wollen wir keine Kinder hier.«
Gilt man heutzutage schon als Assozial wenn man ein Kind im Haushalt hat?
Kommentare
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Andreas aus Dortmund schrieb am 26.04.2004
> Gilt man heutzutage schon als Assozial wenn man ein Kind im Haushalt hat?
würde ich nicht sagen. Aber leider werden Kinder sehr oft von Eltern mißbraucht, um mehr zu dürfen, als andere Bürger/Mieter.
"sind halt Kinder - stellen Sie sich nicht so an" - "bitte Ruhe, mein Kind schläft" - "aus dem Weg, mein Kinderwagen muß hier durch/mein Kind übt hier Radfahren" etc...
Ich habe mal unter einem Kind gewohnt und gelitten - wirklich gelitten. Ich war beim Anwalt, beim Vermieter, bei der Polizei. Das Monster ist von den Tischen und Schränken gesprungen, hat durchs Treppenhaus geschrien, Türen geknallt und in der Wohnung Fußball gespielt - egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Und ich bin immer aus dem Schlaf aufgeschreckt, nach einer Weile konnte man mich einweisen, ich war wirklich fertig. Und die Nachbarn von oben immer: "ist halt ein Kind - stell Dich nicht so an..." DIE mußten das Gepolter von oben ja auch nicht ertragen.
Also, wie gesagt: nichts gegen Kinder an sich, aber die Eltern haben eine Verantwortung, den Kindern Sozialverhalten und Rücksichtnahme beizubringen und die wird wirklich zu oft vernachlässigt - weil einen das bei dem eigenen Nachwuchs vielleicht nicht so stört, aber das kann nicht das einzige Argument in einem Sozial- und Rechtsstaat sein. Man hat immer so ein merkwürdig schlechtes Gewissen, wenn man (fremden) Kindern sagen muß: "Du nervst". Solange das so ist - und ausgenutzt wird, sind viele Leute halt lieber vorsorglich vorsichtig und handeln sich den Ärger lieber gar nicht erst ein. Ich kann's verstehen.
Gruß, Andreas
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PS.: Eine Vorschaufunktion wäre hier schön.
Jeena aus Bamberg schrieb am 26.04.2004
Ich denke das mit dem laut sein muss nicht unbedingt an Kinder gebunden sein. In der Wohnung hier wo wir jetzt wohnen haben vorher Stundenten gewohnt. Diese Feierten wochenlange Partys mit supervielen Leuten, Lauter Musik, vilem Alkohol usw. Die Nachbarn unter uns haben ein Kreuz geschlagen als diese ausgezogen sind. Mit uns haben sie ein super Verhältniss. Ich kann mir auch noch andere Sachen vorstellen wie ein sich ständig streitendes und mit Geschirr werfendes Ehepaar, eine Alte taube Oma die krass laut ihren Fernseher laufen lässt, und es gar nicht mehr mitbekommt dass es andere stört oder der Jugendliche Technofreak aus dessen Wohnung den ganzen Tag (und eventuell auch Nachts) immer BUM BUM BUM BUM kommt.
Ich persönlich bin der Meinung dass das ziemlich ausgewogen ist, und man hier Leute schon mal im voraus bestraft obwohl sie sich noch nicht schuldig gemacht haben.
Das mit dem schlechten Gewissen ist doch aber auch genau so bei Erwachsenen die man trotz ihres Erwachsenen Alters belehren muss.
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PS: Das mit der Vorschaufunktion versuche ich bald einzubauen, danke für den Hinweis.