OperaSuite ist zu komplex 10. November 2004 um 00:00 Uhr /
Die Mozilla Foundation hat es vorgemacht. Sie hatten einen sehr guten Browser, den Mozilla, doch der war zu überfrachtet. Da war der Browser, der E-Mail Client, der IRC Chat und der Composer, alles in einem einzigen Programm. Das führte natürlich dazu dass alles langsam, schwerfällig und groß wurde.
Die Leute von Opera haben es irgendwie geschafft das auch alles (außer Composer) zu integrieren, ohne dass der Opera beim Download (3.8 MB) größer wäre als der kleine Firefox, nein er ist sogar noch um ein MB kleiner. Auch von der Geschwindigkeit sind beide Programme ebenbürtig.
Dennoch ist der Firefox bei vielen beliebter. Denn beim Firefox kennt man sich gleich aus, er ist nach der Installation sehr schlank und gleich gut vorkonfiguriert. Und das wichtigste, ich kann ihn ohne Einschränkungen auch Menschen wie meinen Eltern empfehlen. Die können da eigentlich nichts kaputt machen. Er funktioniert einfach und sie können sich damit im Internet bewegen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Beim Opera ist das anders. Ich kann ihn mittlerweile benutzen, aber das hat auch lange genug gedauert das alles zu erlernen. Ich kann mich noch erinnern als ich auf irgendeinen Knopf drückte und meine Menüleiste verschwand. Der Opera wurde unbenutzbar. Erst eine Suche im Internet mit einem anderen Browser brachte meine Menüleiste wieder zum Vorschein. Wenn so etwas meinen Eltern passiert wäre wären sie schneller beim IE als ich überhaupt »Firefox« sagen kann.
Der Opera ist gut, sehr gut sogar würde ich sagen, aber ich würde mir einen Opera Browser wünschen, mit dem man nur Surfen kann, nichts mehr. Opera könnte diesen MiniOpera sehr gut zu Werbezwecken einsetzen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man den MiniOpera ohne Werbung und trotzdem kostenlos vertreibt. Er würde dann viele von sich mit Geschwindigkeit und Usability überzeugen, die dann doch irgendwann einmal zur großen OperaSuite wechseln. Die erste Hemmschwelle zu einem anderen Browser zu wechseln wäre schon einmal weg, das sieht man ja gerade am Firefox sehr gut.
Wer also nur Surfen will kann den MiniOpera ohne Schnickschnack benutzen und wer mehr Komfort haben will der holt sich dann die OperaSuite. Die könnte man ja ab dann auch nur noch zum Kaufen anbieten und nicht wie bis jetzt mit Werbung umsonst. Naja wie sie es auch machen, sie sollten das wenigstens maldarüber nachdenken, es würden ihnen bestimmt viele mit Geld in Form von Lizenzen für die OperaSuite danken.
Kommentare
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andreas aus Spaichingen schrieb am 10.11.2004
Ich stimme zu. Ich bin selbst passionierter und inzwischen versierter Opera Nutzer. Ich möchte auf Operas Mausgesten, den eMail Client, Newsreader, automatisches Felderausfüllen etc. nicht mehr verzichten.
Aber wenn mich "Normalsurfer" fragen, empfehle ich Firefox.
Matthias Ripp aus Bamberg schrieb am 11.11.2004
Ich schließe mich dieser Meinung an. benutze seit ca 3 Monaten Opera und bin ziemlich begeistert. Lediglich manche Seiten, die sich mit Opera nicht korrekt anschauen lassen sorgen für Ärger.
Eine Zeit lang hab ich den Firefox parallel benutzt, der hat mir aber deutlich zu wenig Features dabei (wie RSS Reader, etc.).
Alexander Brock aus Mannheim schrieb am 12.11.2004
>> Eine Zeit lang hab ich den Firefox parallel benutzt,
>> der hat mir aber deutlich zu wenig Features dabei (wie RSS Reader, etc.).
Fehlende Features kann man mit Extensions nachrüsten,
kennst du ein Feature des Opera das es nicht als
Extension für Firefox gibt?
kronn aus Berlin schrieb am 15.11.2004
Gut, für den Firefox gibt es eine Menge Extensions. Trotzdem bevorzuge ich einen Browser, der kleiner ist und keinen Wunsch mehr offen lässt. Für den Firefox, den ich zu Testzwecken nutze, musste ich erst einige Zeit lang suchen und erweitern, bis er mir nicht mehr negativ auffiel.
Fehlende Extensions: mailclient, der eine blitzschnelle Suche integriert hat, und umfassend und einfach gelöstes Tastaturbrowsen.
Opera als Mini-Variante wäre interessant, ein für normale Bedürfnisse umfassend konfigurierter Browser, der ohne die ganzen Extras daherkommt. Andererseits bietet die 7.6 wohl bereits die Möglichkeit, entweder als Suite oder als Browser gestartet zu werden.
wahsaga schrieb am 16.11.2004
ich gebe zu, dass opera aktuell bei einer erstinstallation ein wenig überfrachtet ist - man muss sich die ganzen panels, bars etc. erst mal auf das zurechtstutzen, was man wirklich braucht. aber anschließend kann man wunderbar damit arbeiten.
und meistens reicht es auch aus, eine neue version oder preview einfach drüberzuinstallieren, damit die bisherige konfiguration übernommen wird.
firefox ist einfach nicht mein geschmack, vor allem weil er auf meinem system zu viel ressourcen frisst. und auch vom handling her weniger angenehm (und intuitiv?) als mein opera. klar, man kann alles mögliche mit extensions nachrüsten - aber wozu, wenn ich beim opera gleich "out of the box" (fast) alles habe, was ich brauche?
außerdem finde ich es beim FF nervig, dass sich die extensionschnittstellen (nach dem, was ich in foren immer höre) offenbar zwischen den versionen so oft ändern, so dass man sich mit einer neuen version auch seine toolbars wieder neu herunterladen muss :-/
Björn aus Ludwigshafen schrieb am 20.11.2004
"Lediglich manche Seiten, die sich mit Opera nicht korrekt anschauen lassen sorgen für Ärger. "
Wobei es nicht am Browser hängt, sondern an den Seiten, die nicht standardkonform umgesetzt sind. Der Opera stellt Seiten am richtigsten dar.
Ich finde ihn auch sehr gut, es stimmt aber, dass er für unerfahrene Surfer zu unübersichtlich und teilweise schwer bedienbar ist. Das muss besser werden und erklärt vielleicht auch den geringen Marktanteil.