Multimedia in Weblogs sinnvoll oder sinnlos? das ist hier die Frage | 19.01.2005

Mit dem Internet beginnt das interaktive multimediale Zeitalter, alles wird bunt, bewegt sich, Sounds unterstützen den Informationsfluss, wir nehmen Informationen mit mehreren Sinnen gleichzeitig auf. Auf das alles können wir als Internetnutzer auch noch interaktiv reagieren - so wurde vor einigen Jahren das Internet angepriesen.

Doch wie sieht es heute aus? Was konnten wir Webmonkeys eigentlich von all den Versprechnungen umsetzen? Ich nehme mal eine ziemlich neue Sparte des Internets genauer unter die Lupe, die »Weblogs«. Damit auch alle wissen, worüber wir eigentlich reden, hier ein paar Begriffserklärungen:

Weblog
Ein Weblog oder Blog (ein Kunstwort aus 'Web' und 'Logbuch') ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Neue Einträge stehen an oberster Stelle, ältere folgen in umgekehrt chronologischer Reihenfolge.
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Multimedia
Der Begriff Multimedia umfasst Inhalte und Werke, die aus mehreren der folgenden digitalen Medien bestehen: Text, Fotografie, Grafik, Animation, Video, Audio, Interaktion, Computer-Spiele
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Interaktivität
Bei der Gestaltung multimedialer Lernprogramme bezeichnet Interaktivität die Eigenschaften der Software, dem Benutzer diverse Eingriffs- und Steuerungsmöglichkeiten zu ermöglichen. Die Interaktivität soll ein individualisierteres Lernen ermöglichen, weil die Auswahl und die Art der Darstellung von Informationen dem Vorwissen, den Interessen und Bedürfnissen der Lernenden anpassbar sind, bzw. von diesem manipuliert werden können.
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Im Gegensatz zum Fernsehen, bei welchem man nur bedingt und in der Form von um- oder ausschalten Einfluss auf die Inhalte nehmen kann, ist es vor allem bei Weblogs möglich deren Inhalte selbst mitzugestalten. Dies macht man durch die für Weblogs elementare Kommentarfunktion, welche man auch hier unter diesem Artikel finden kann. Gedacht ist diese Funktion für Besucher des Weblogs, welche noch ihre eigenen Aspekte und zusätzliche Informationen in Form von Text oder Links auf externe Quellen, einbringen möchten. Somit können die Leser mit der Webseite interagieren, und wir sehen, dass uns damals nicht zu viel versprochen wurde, die Interaktivität funktioniert.

Multimedia

Multimedia dagegen wird sehr stiefmütterlich behandelt. Es ist ja auch klar warum. Die Sounds nerven beim Radiostream oder mp3 hören. Flash-Werbebanner zappeln vor sich hin und ziehen die ganze Aufmerksamkeit beim lesen auf sich. Videofilme sind so groß, dass sie niemand wirklich herunterladen will, außer es sind irgendwelche aktuellen Kino Blockbuster. Somit entsteht eine allgemeine Ablehnung gegenüber diesen Effekten.

Zugegeben, alle Blogs enthalten Texte und ein paar Grafiken, aber ist das schon dieses hochgelobte »Multimedia«? Wo sind die anderen Effekte, die den Informationsfluss unterstützen sollten? Bis heute findet man sie kaum. Jedoch gibt es vereinzelt Weblogs, die sich so etwas leisten, und damit sehr erfolgreich sind.

Bewegung

Komplexe Bewegungsabläufe mit Hilfe von Bildern zu veranschaulichen ist meist schwierig bis unmöglich. Hier hat mich eine Flash-Anleitung zum Anschließen eines DSL Modems von der Telekom positiv überrascht. Dort wurde gezeigt welche Stecker, wie und in welcher Reihenfolge in welche Steckplätze hinein gehören.

Außerdem kann man - seitdem der Flashplayer so verbreitet ist - diese Filme auch interaktiv gestalten. Als eines der besten Beispiele währe hier Basic CSS Box Model Demo zu nennen. Dort wird das CSS Box Model anhand eines kleinen Flashfilmes erklärt, bei welchem man durch einen Schieberegler selbst die Perspektive der Box verändern kann. Somit sieht und erkennt man die einzelnen Ebenen der CSS Box besser.

Sound

Beim Bloggen erfindet man immer wieder neue Begriffe, die komplizierte Sachverhalte einfach beschreiben. Doch leider weiß niemand - ausser dem Neologen selbst - wie man diese ausspricht. Hier währe es sehr vorteilhaft diese Wörter auch als Soundfile anzubieten, um den Lesern peinliche Situationen zu ersparen. Wie zum Beispiel der Name des Linux Erfinders »Linus Torvalds«, welcher schon seit Jahren als Soundfile im Internet angeboten wird. Wolltet ihr nicht schon immer mal hören wie er selbst seinen Namen ausspricht?

Filme

Manchmal kann man mit Wörtern etwas einfach nicht erklären, egal wie man sich anstrengt, sondern es braucht einen Film. Dies ist auch die große Stärke der Sendung mit der Maus. In den kurzen Filmbeiträgen erläutern die Sprecher nicht nur wie eine Zuckerstangenfabrik funktioniert, sondern zeigen auch wie die Maschinen arbeiten. Außerdem bauen sie den Vorgang im Modell vereinfacht nach und zeigen so, wie es funktioniert.

Warum nicht auch bei Weblogs auf diese Taktik setzen?

Es heißt ja: »Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«, ein Film hat tausend Bilder - daraus schlussfolgern wir: Ein Film sagt »mehr als Eine Million Worte«.

Ausprobiert habe ich es auch selbst vor einigen Tagen, als ich versuchen wollte den Vorgang des Eigelb vom Eiweis Trennens mit Worten zu beschreiben. Es hat nicht wirklich funktioniert. So kam ich auf die Idee, zu filmen wie man es trennt und diesen Kurzfilm dem Weblogeintrag hinzuzufügen.

Resüme

Wir erkennen also, dass Multimedia im Internet durchaus sinnvoll eingesetzt werden kann. Jedoch muss man sehr vorsichtig damit umgehen und aufpassen, dass nichts den Besucher verärgert. Außerdem darf nicht vergessen werden, Alternativen für User zu bieten, die multimediale Informationsträger nicht empfangen können oder wollen.

Aufruf

Nutzt die verschiedenen Möglichkeiten, die euch das Internet beim Veröffentlichen bietet, denn sie vermitteln einen breiteren und damit intensiveren Eindruck.

Seit gespannt auf das Redesign, welches in den nächsten Tagen oder Wochen veröffentlicht wird. Dort habe ich einige meiner Überlegungen verwirklicht.


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