Toiletten putzen in Bamberg | 19.01.2004

Weltkulturerbe, Kunst, Musik, wunderschöne Altstadt, Universität - das ist woran man denkt wenn man den Namen unserer Stadt Bamberg hört. Doch diese Stadt hat auch ihre anderen Seiten, die Seiten über die niemand spricht.

Wie es dazu kam

Auf der Suche nach Arbeit habe ich mich an einen Kloputzjob heran gewagt. Zugegeben als gelernter Heizungsbauer mit Fachabitur bin ich ein wenig überqualifiziert. Das wäre aber andererseits eine Arbeit die ich am Wochenende machen könnte wenn meine Frau zu Hause ist und auf unsere Tochter aufpassen kann.

Es war der 02.01.2004 früh um 5:30 Uhr. Ich traf mich zur Probearbeit mit einer älteren Frau - ich glaube sie nannte sich Rosi - am Firmenfahrzeug. Wir fuhren los und erreichten nach wenigen Minuten die erste Toilette am ZOB. Rosi meinte die Toilette wäre heutebesonders sauber da gestern ein Feiertag gewesen sei. Das sagte sie während sie mit einemDuftöl die Pissoirs besprühte die so bestialisch stanken, dass ich mir die Gummihandschuhean die Nase halten musste um mit dem Gummigeruch dieser den der Pissoirs zu übertrumpfen. So konnte ich wenigstens atmen.

Exkremente an der Wand

Diese Toilette war in der Tat sehr sauber, was mir aber erst bewusst wurde als wir zur Hertiparkplatz Toilette kamen. Es sah aus als ob dort ein paar Handgranaten explodiert wären. Ich versuche es mal in ein paar Sätzen zu beschreiben wie es aussah:

Die Toilettenschüsseln waren zertrümmert. Irgendjemand hat Exkremente mit der Hand auf der ganzen Wand verschmiert. Anscheinend wurden diese auch herumgeschleudert, da sich nicht wenige Spritzer auf der Decke und den anderen Wänden befanden. Die Pissoirs waren heruntergerissen und auf dem Boden zertrümmert worden. Viele Fließen gingen zu Bruch. Eine Toilettenschüssel stand noch. Und irgendjemand hat statt in die Schüssel auf den Rand der Schüssel gekackt. Kein Tier würde so wüten wie diese Kreaturen, die sich Menschen nennen.

An den Eingang wurden zwar an Silvester Sicherheitskräfte hingestellt, aber das hat anscheinend nichts genutzt. Zum Glück hat sich der Veranstalter der Silvesterparty sich schon vorher selbst dazu verpflichtet alles wieder sauber zu machen so dass wir einfach weiter zogen.

Der ganz normale Friedhof

Nach einigen anderen Toiletten in der Innenstadt waren wir auf dem Weg zum Friedhof. Schon auf dem Weg dort hin regte sich Rosi über die Menschen am Friedhof auf. Einerseits - so sagte sie - heulen sie Rotz und Wasser auf den Beerdigungen ihrer Lieben, und andererseits können sie auf dem Klo nicht einmal die Klobürste benutzen, oder sie randalieren dort bis irgendwelche Sachen kaputtgehen. Auch können sie alles mögliche zu Hause gebrauchen, von Klopapier über Seife bis hin zu Klobürsten und Klopapierhaltern, alles wird geklaut.

Als wir ankamen war es aber noch sehr ruhig. Das läge daran, dass es noch sehr früh ist, und die Leute erst so gegen neun oder zehn Uhr auf dem Friedhof zum Klatsch auftauchen würden - sagte Rosi. Viele der Älteren haben zu Hause nichts zu tun und treffen sich hier mit anderen Leuten zu quatschen, und lästern. Im Sommer sei das noch viel schlimmer, was sich dann auch an der Verschmutzung der Toiletten bemerkbar mache.

Ich dachte immer dass gerade auf dem Friedhof die Leute sorgsam mit den Einrichtungen umgehen würden, doch da konnte ich mich selbst vom Gegenteil überzeugen. Die Klosettdeckel waren bis auf zwei alle zerstört, an den Wänden schmierereien, und in einem der Klos die ich putzen durfte hat anscheinend jemand vergessen zu spülen und die ganze Kacke war so fest an der Schüssel angeklebt, dass ich satte zehn Minuten verbracht habe um sie wieder weich zu kriegen und herunterzuspülen.

Alles in allem war es aber am Friedhof einigermaßen erträglich. Auf jeden fall viel angenehmer als das Gefühle am Bamberger Stadion.

Das Bamberger Stadion und seine perversen Homosexuellen

Die letzte und auch die fürchterlichste Station war dann das Bamberger Stadion. Einige von euch kennen es vielleicht, weil ihr oder euer Nachwuchs dort Fußball spielt. Es ist ziemlich abgelegen, so dass dort nur wenige Leute vorbeikommen, wenn nicht gerade ein Spiel mit vielen Zuschauern stattfindet. Als normaler Mann würde ich mich - nachdem ich das alles gehört habe - dort nur noch auf die Damentoilette trauen. Ich versuche hier mal kurz zusammen zu fassen was sie mir erzählt hat:

Ihr kennt doch bestimmt auch diese Sprüche in den Klos wie »Ich möchte hart von hinten gefickt werden. Ruf: 0170 XXX«, oder »Stehe darauf mit Frauenunterwäsche von hinten getrieben zu werden. Ruf mich immer an unter 0177 XXX «. Naiv wie ich bin habe ich immer angenommen, dass sich da jemand einen blöden Scherz mit einem Kumpel oder so erlaubt. So ist es aber nicht. Es hat auch einen bestimmten Grund warum diese Sprüchlein meist mit Bleistift geschrieben werden. Sie dienen wirklich dazu neue sexuelle Kontakte zu knüpfen. Und damit der Platz auch in der Zukunft auch noch ausreicht werden sie mit Bleistift geschrieben, damit sie die Putzfrau leicht wieder weg bekommt.

Unglaubliche Geschichten

Rosi erzählte mir einige Geschichten die sie dort erlebt hatte. Sie meint sie sieht sofort wenn sie dort ankommt ob die Männer in den Autos auf dem Parkplatz vor dem Stadion nur zufällig da sind, oder ob sie dort auf gleichgesinnte warten. Es sind immer die gleichen, sie warten den ganzen Tag im Auto oder sogar auf dem Klo direkt, bis einer kommt der das gleiche will wie er. Egal ob es Sommer oder Winter, Arbeitstag oder Wochenende ist, dort sind immer Männer mit genau einer Absicht. Sie wollen Sex auf der Toilette mit anderen Männern.

Um sich die Zeit zu vertreiben bringen sie Sexheftchen mit nackten Männern mit und holen sich dort einen runter. Um sie nicht immer wieder mitschleppen zu müssen versuchen sie sie immer wieder irgendwo auf der Toilette zu verstecken. Natürlich findet sie eine Putzfrau immer und immer wieder wenn sie dort putzt. Rosi erzählte dass sie diese schon an den unmöglichsten stellen gefunden hatte wie dem inneren des Klopapierhalters. Sie schmeißt sie zwar immer wieder weg, aber es kommen immer wider neue dazu.

Das traurige ist - Rosis Meinung nach - dass dort auch Familienväter herum sitzen, die sich bei ihren Ehefrauen nicht genug austoben können, und sich so den Kick holen, den sie zu Hause nicht bekommen.

Sie hat überhaupt nichts gegen Homosexuelle, aber wenn sie ihr die Arbeit extra schweer machen und ihre gebrauchten Pariser über die Türklinken ziehen, damit sie sie wegmachen muss dann ist das schon wirklich pervers, und sie kriegt auf diese Leute einen richtigen Hass. »Am meisten Spaß macht es wenn ich sie erwische und raustreibe, die können rennen sage ich dir!« sagte sie mal mit einem fiesen Grinsen.

»Wenn du hier arbeitest dann guck immer mal unter die Tür. Wenn es ein paar Schuhe gibt dann klopf an, und sag dass derjenige der drin ist sich beeilen soll, weil jetzt gereinigt wird. Dann kommen sie meistens schnell raus und du kannst putzen. Wenn aber zwei paar Schuhe zu sehen sind dann treib sie sofort raus, klopf an die Tür und schrei dass sie rauskommen sollen. Ich habe da schon einige nackt rausgetrieben. Du musst hart sein, sonst tanzen sie dir irgendwann auf dem Kopf.« Als ich sie das sagte war für mich klar, dass das hier wohl keine Arbeit für mich sei. Wer weiß was die dann mit mir machen, wenn ich dort alleine bin und die zu zweit. Wir haben die Pinkelrinne nicht gereinigt weil sie sagt, dass je mehr es da drinnen stinkt desto weniger sitzen sie auf den Klos und verunreinigen sie. Wenn es hier schön warm wäre und gut duften würde, würden hier einige von denen einziehen.

Bamberger Pädophile und unsere Kinder

Dass diese Leute sich da gegenseitig befriedigen ist eine Sache, die andere ist, dass anscheinend einige von ihnen Pädophile sind, und die kleinen Jungs von der Fußballjugend nach dem Training anmachen. So sind die Mütter und Väter gezwungen schon vor dem Ende des Trainings auf ihre Kinder zu warten, damit sie sie gleich nach dem Training mitnehmen können und ihnen nichts passiert. Auch einige Kindergärtnerinnen haben sich schon öfters beschwert, dass die Kinder ihres Kindergartens von diesen Leuten angemacht werden. Da aber bisher noch nichts schlimmes passiert ist hatte auch eine Unterschriftenaktion der Anwohner, um gegen diese pädophilen Homosexuellen etwas zu unternehmen, keinen Erfolg. Unsere Rechtslage ist so dass man erst eingreifen kann nachdem jemand zu Schaden gekommen ist.

Als ich dort geputzt habe habe ich niemanden getroffen und auch - abgesehen von den Schmierereien, die ich wegmachen musste und einer leeren Kondompackung - fast keine Anzeichen für diese Aktivitäten gesehen. Aber ich glaube was sie sagt.

Resümee eines Arbeitstages

Nachdem ich einen Tag mitgearbeitet habe, von dem Rosi erzählte dass es ein ganz ruhiger gewesen wäre, habe ich mich endgültig entschlossen dass ich es mental nicht schaffen würde diese Arbeit zu übernehmen. Respekt an Rosi und die anderen Putzfrauen, die sich jeden Tag mit dem Abschaum unserer Gesellschaft herumärgern müssen. Es ist eine ehrenvolle und wichtige Arbeit, die wir viel zu wenig zu schätzen wissen.


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