RSS Reader 29. August 2004 um 00:00 Uhr /
Ich liebe ja meinen Opera und würde am liebsten alles damit machen. Er hat eigentlich alles, was so ein Internetmensch wie ich zum Leben braucht, einstellbarer Browser, mächtiger E-Mail Client, Newsreader, IRC Chat und einen RSS Reader.
Doch irgendwie war ich nie so richtig begeistert von diesem überall gelobten RSS, es war doch übersichtlicher, die ganzen Blogs und Newsseiten mit dem Browser aufzurufen, und sich die Beiträge dort durchzulesen. Deswegen vertrat ich auch immer die Meinung, dass ein RSS-Feed nur eine Zusammenfassung des neuen Beitrages und einen Link auf diese Seite beinhalten sollte. So habe ich das auch aus der Geschichte von RSS herausgelesen.
Aber jetzt muss ich zugeben, dass ich mich getäuscht habe. Angetrieben von anderen Bloggern, die von ihren RSS-Readern schwärmten, habe ich mich doch entschlossen, mal so ein Ding auszuprobieren. Also bin ich losgezogen, einen RSS-Reader für Linux zu suchen. Google ist dein Freund und Helfer, und so kam ich auf diesen Blogeintrag. Die Mozilla Extensions haben mich nicht interessiert - obwohl sie sich ja für den Linux Mozilla auch eignen - weil ich ja meinen Opera als Browser weiterhin benutzen will. Also weiter runtergescrollt bis zu Linux.
BottomFeeder habe ich versucht auf meinem Debian zu installieren, aber das war zu umständlich. Mit dem tar Archiv zu hantieren ist nicht so mein Fall, also zum zweiten von den einzigen Beiden auf der - komischerweise sehr kurzen - Liste.
Straw war dann nun mein Ziel. Auf der Homepage habe ich mir dann die Screenshots angesehen, und sie haben mir ziemlich gut gefallen. Also auf an die Konsole »apt-get install straw« eingegeben, auf den Abschluss der Installation gewartet und dann aus meinem Fluxbox Menü heraus gestartet, gewartet, nichts passiert. Noch einmal gestartet, gewartet, wieder nichts. Also Konsole aufgemacht von dort aus gestartet, weil man dann wenigstens die Fehlermeldungen sieht. Und siehe da, es hagelt Abhängigkeitsprobleme, irgendwelche Bibliotheken, von denen ich noch nie gehört habe, fehlen. Na gut, dann halt der nächste Kandidat. Aber wo finde ich den?
http://dmoz.org/ habe ich zwar noch nie so richtig benutzt, aber die haben ihr Zeug wenigstens schön sortiert, nicht so wie Google. Also dort mal reingeschaut und eine schöne Liste mit News Readern gefunden, die ich dann nach dem Wort Linux durchsucht habe. Dort fand ich den aKregator von KDE, der sich auch wegen komischen Abhängigkeitsproblemen nicht installieren lassen wollte. Irgendwie bekam ich das Gefühl, dass ich anscheinend doch keinen anderen Reader brauche, außer den vom Opera, weil sich ja keiner installieren lässt.
Naja, letzter Versuch vor dem Aufgeben, Liferea was als FeedReader (anscheinend der bekannteste RSS-Reader unter Windows) Klon angepriesen wird. Also das dann installiert, und zu meiner Verwunderung hat das auch noch geklappt. Also dann habe ich meine wenigen RSS-Feeds die ich bisher hatte, da eingegeben und musste feststellen, dass es doch viel leichter zu lesen war als im Opera. Auch konnte man wunderbar die Schriftgröße verändern, was beim Opera-RSS-Reader nicht möglich ist und mir immer zu klein vorkam. Es hat mir sogar die Leiste Links gefallen, weil dann die Zeilenlängen nicht so unendlich lang wie beim Opera waren, was wiederum wesentlich zum Lesekomfort beigetragen hat. Und schlussendlich hat es mich fasziniert, dass ich mich da ungestört vom Design der Seiten wirklich auf den Inhalt konzentrieren konnte. Es war irgendwie befreiend, es wurden keine Schnörkel übertragen oder irgendwelche Bilder, die nichts aussagten, nein nur reiner Text und Bilder die zum Verständnis gebraucht wurden.
Seit dem Zeitpunkt habe ich mich bekehren lassen und habe anstatt der Sitesummaries die Full-Posts Versionen aller bisherigen RSS-Feeds abonniert und auch noch zusätzliche Blogs, die ich sowieso immer gelesen habe. Wenn ihr jetzt auch endlich wissen wollt, was dieses mysteriöse RSS ist, kann ich euch die Seite von Alp Uçkan empfehlen. Dort ist wirklich mit einfachen Mitteln erklärt, was es ist, und warum man es benutzen sollte. Und ich verspreche, in den nächsten 1-2 Monaten auch eine Fullversion meines Blogs und meiner Artikel als RSS anzubieten.
Es ist vielleicht nicht so schön, wie die Newsreader der Mac Welt, aber wartet nur, bis ich es geschafft habe, meinem GTK2 ein Aqua Design zu verpassen, ich brauche nur noch ein wenig Zeit ;). Hier schon einmal ein Screenshot von Liverea (klicken für das große Bild):

Kommentare
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kronn aus Berlin schrieb am 29.08.2004
Ach so schlecht ist der Newsreader von Opera doch nicht. Die Schriftgröße von M2 (der für mails und rss verwendet wird) lässt sich glaube ich auch irgendwo einstellen.
Was mich an Opera als Newsreader stört ist, dass einige wenige Feeds (muss irgendeine selten verwendete Zwischenversion sein) nicht als solche erkannt werden. Außerdem fehlt noch die Einteilung in Kategorien, die ich vermutlich über Filterregeln hinbekommen würde. Dieser Weg ist mir aber zu aufwendig.
FeedReader unter Windows kenne ich nur als Alpha-Version, die dann auch entsprechend stabil war. Der verbreitetste RSS-Client unter Windows ist meines Wissens nach FeedDemon von Nick Bradbury, vielleicht ist dir der Name ein Begriff (TopStyle).
Ach so, ich bin (auch mit Opera) ein großer Freund von RSS-Feeds, die den kompletten Beitrag übermitteln, und habe mich für mein Weblog auch für die "Full Text"-Variante entschieden.
Jeena Paradies aus Bamberg schrieb am 29.08.2004
Naja, ich finde schon dass er gar keinen Komfort bietet, und einfach nur den Text als Fließtext darstellt + Link unten drunter. Also so wie ich das ausprobiert habe kann der Opera kein Atom und kein RDF. Das einzige was funktioniert ist RSS, aber auch nur wenn es kein HTML beinhaltet, sonst zeigt er den HTML Quellcode an.
Unter Windows kenne ich mich absolut nicht aus. Ich glaube es ist nicht verkehrt, wenn man sowieso irgendwo eine Zusammenfassung des Inhaltes hat, zwei Versionen eines Feeds anzubieten eine »Full Post« und eine »Summary« Version. Je nach dem was man bevorzugt abonniert man halt.
kronn aus Berlin schrieb am 29.08.2004
Schon richtig, wenn man sowieso Zusammenfassungen eingibt, dann kann man es auch als Feed anbieten. Mich stört eher, wenn man diese automatisch erzeugten Anreißertexte (die dann mitten im Wort enden) erhält. Das war mit ein Grund, der mich zu "Full Post" getrieben hat. Um beides anzubieten, müsste ich extra eine Zusammenfassung schreiben. Damit habe ich mehrere Probleme:
Zum einen versuche ich sowieso kurz zu schreiben, was meist an meiner Vorliebe für Details und manchmal an der Komplexität des Themas scheitert.
Zum zweiten müsste ich meinen eigenen Text sinnwahrend kürzen oder einen Anreißertext dafür machen. Beides gefällt mir nicht.
Schlussendlich bin ich ein Text-Mensch, was sich auch in Kurzgeschichten usw. äußert. Kurzfassungen meiner Texte (egal, ob Prosa, Lyrik oder Weblog-eintrag) mag ich irgendwie nicht, obwohl es natürlich auf Dauer nicht wirklich vermeidar sein wird.
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Für's Protokoll: der Opera-Newsclient bliebt hinter ausgereiften und spezialisierten Lösungen zumeist zurück. Komfort und Funktionsumfang können sich (natürlich) nicht mit dem eines FeedDemon oder FeedReader messen (Linux- bzw. Mac-Clients kenne ich noch nicht). Der Vorteil ist einfach die angenehme Integration in den Browser. Da Opera sowieso die ganze Zeit läuft passt es einfach.
Für reine Newsfeeds war natürlich Feedreader super und FeedDemon eine Offenbarung.
Bezüglich Atom, RDF und Opera (und der momentanen Unvereinbarkeit derselben) habe ich wieder 'was gelernt, wie es aussieht.
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Da du, soweit ich gelesen habe, das Weblogssystem selbst programmiert hast, zwei Anmerkungen:
Erstens: Ist eine Vorschau für die Kommentare verhältnismäßig einfach zu realisieren? Wenn ja, dann würde ich dafür eine Stimme in den rethorischen Topf werfen.
Und: nächstesmal antworte ich vielleicht besser in meinem Blog, so lang wie das hier wird... Hast du Trackbacks schon implementiert? (Oder eine andere Möglichkeit, deinen Lesern meinen Kommentar auf meiner Seite bekannt zu geben)
Jeena Paradies aus Bamberg schrieb am 29.08.2004
Ich schreibe für jeden Eintrag ganz zum Schluss eine Zusammenfassung die ich dann mehrmals benutze. Auf der Startseite, wenn es nicht der letzte Eintrag ist wird die Zusammenfassung angezeigt. Im Metatag description welches dann von einigen Suchmaschinen angezeigt wird und dem Suchenden schon einen guten Überblick verschafft. Wenn man da nichts eingibt dann wird bei diesen Suchmaschinen auch nichts angezeigt. Und schlussendlich im Summary RSS.
zu Anmerkung 1: Dann seit ihr ja schon mindestens zu zweit ;) http://jeenaparadies.de/weblog/2004/august/htaccess/#c205
zu Anmerkung 2: Als ich mich damals damit beschäftigte wurde mir klar, dass es zum selbstprogrammieren doch sehr Aufwendig ist so was wie Trackback zu implementieren. Das würde mich wahrscheinlich mehrere Tage kosten bis ich das Verstanden habe und umsetzen kann. Wenn man MT oder Wordpress benutzt dann ist es ja kein Problem sie einzusetzen, aber bei mir wird das wohl noch einige Monate (Jahre?) dauern bis ich mich dazu durchringen kann das zu programmieren.
Lange Kommentare sind für mein System kein Problem, gab es ja hier schon ein paar mal, vor allem in streitigen Themen ;) Die einzige Möglichkeit die man eigentlich hat ist hier in den Kommentaren einen kurz kommentierten Link zu setzen was ich auch nicht als allzu schlimm empfinde.
kronn aus Berlin schrieb am 30.08.2004
Okay, dann eben vorerst keine Trackbacks, kann ich durchaus verstehen. Ich habe das erste Jahr lang mein Weblog auch selbst programmiert und bin jetzt auf Wordpress umgestiegen. Eben weil es schon alle Gimmicks wie Kommentare, den Kalender, Trackbacks/Pingbacks, Kategorien usw. bietet. Der Anpassungsaufwand sollte zwar nicht unterschätzt werden, aber eigentlich sind es nur noch kosmetische Änderungen. Wenn man mal von der (in Opera) optisch komplett zerstörten "Neuer Eintrag"-Oberfläche absieht.
Zum eigentlichen Thema: Du hast einige gute Gründen für die Zusammenfassungen genannt. Ich komme jetzt wohl nicht mehr so ganz drumherum, es mir wenigstens zu überlegen.