Netzteil und RAM kaputt 12. April 2006 um 13:39 Uhr / Private
So nun ist es passiert, mein Rechner hat völlig den Geist aufgegeben, und ich war gezwungen, ein neues Netzteil einzubauen und außerdem auch noch entweder neue RAM-Riegel zu kaufen oder BadRAM zu installieren. Ich habe mich erst einmal für BadRAM entschieden, da ich die Idee dahinter sehr interessant finde und sie mir auch noch Geld spart. Zum Glück arbeite ich unter Linux, denn für Windows, OSX und die anderen Unixe scheint es so etwas nicht zu geben.
BadRAM funktioniert ungefähr so, dass man erst einmal mit Hilfe von memtest86 seinen Speicher auf fehlerhafte Blöcke überprüfen lässt und die Informationen daraus dann in BadRAM nutzt, um diese Blöcke vom Kernel reservieren zu lassen, so dass dort kein anderes Programm mehr seine Daten hineinschreiben kann. Der Kernel selbst nutzt diesen Speicher auch nicht zum Arbeiten, sondern besetzt diesen nur und lässt niemanden rein.
Ich habe es noch nicht fertig, da so ein memtest86-Durchlauf mindestens eine Nacht lang dauert, aber die Idee dahinter scheint so einfach wie effektiv zu sein. BadRAM ist dabei nur ein »patch«, was bedeutet, dass dies nur eine Datei ist, die ausschließlich Änderungen im Linux-Kernel-Quellcode beinhaltet, und wirklich groß ist sie auch nicht. Wenn man den Kernel-Source dann »gepatcht« hat, muss man ihn neu »backen«, also kompilieren, bzw. in Maschinensprache übersetzen lassen, was auch viel gefährlicher klingt als es ist. Es gibt dazu gute Tutorials.
Da ich aber schon länger meinen kaputten RAM nutzte und damit auch unzählige Programme kompiliert hatte (ich nutze Gentoo, somit wird fast jedes auf meinem Rechner kompiliert), war mein System unglaublich instabil geworden und hängte sich zum Schluss auch dann auf, als ich die kaputten RAM-Riegel herausgenommen hatte. Also habe ich mich aufgerafft und das System neu aufgesetzt. Auf meinem langsamen Rechner daurte das ziemlich lange, vor allem aber auch, weil ich zum ersten Mal einen Kernel gepatcht und gebacken habe, was einiger Recherche im Internet ohne eine grafische Oberfläche bedeutete (im nächsten Blogeintrag werde ich näher darauf eingehen).
Mittlerweile läuf mein System einwandfrei, wenn auch noch mit sehr wenig RAM, was ich aber die nächsten Tage ändern werde. Was mir dabei auffiel, war das wirklich durchdachte System, das /home/
Verzeichnis, in dem alle privaten Daten abgespeichert werden, von Dokumenten über Programmeinstellungen bis hin zu E-Mails, als eine eigene Partition zu haben. Somit musste ich diese Partition einfach nur wieder an der Stelle einhängen und alle Programme nutzen die gewohnten Einstellungen, ohne dass ich einen Finger krumm machen müsste :-). Ich muss also nur die Programme nachinstallieren und habe dann mein System genau so wie zuvor, nur stabil. Ich weiß nicht so recht, wie das unter Windows geregelt ist, aber ich kann mich erinnern, dass das beim Neuinstallieren immer ein richtiger K(r)ampf war, bei dem ich zumindest alle Einstellungen verlor und manchmal auch Daten. Ist aber auch schon lange her.
Was mir jetzt mit wenig RAM wirklich unangenehm auffällt, ist, wie groß, speicher- und performancehungrig doch Opera geworden ist. Der Download ist zwar mit 4,8 MB immer noch schön klein, aber bei 128 MB RAM frisst der Opera doch glatt mal bis zu 40% Speicher und 30% CPU-Leistung ohne irgend etwas Spezielles zu machen. Wenn er läuft, kann man es vergessen, nebenbei noch zu etwas anderes Leistungsintensives zu machen. Das ist sehr schade, liegt aber wahrscheinlich daran, dass sie wirklich mittlewrweile zu viel einbauen, was alles im Speicher gehalten werden möchte. Dabei war Opera früher bekannf für seinen »niedrigen Verbrauch«.
Kommentare
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at schrieb am 12.04.2006
Die Verweise weisen in die Irre.
fwolf schrieb am 20.04.2006