Webseiten ohne CMS 27. May 2006 um 14:19 Uhr / Webdesign

Eingestellt am 27. May 2006 um 14:19 Uhr » Webdesign

Meine letzte Webseite, die nicht als Template für ein CMS konzipiert war, ist glaube ich schon Jahre her. Irgendwie hat sich immer alles so entwickelt, dass man mit einem CMS mehr Vorteile hatte als Nachteile. Doch jetzt konnte ich gerade zwei kleine Seiten abschließen, die ohne CMS auskamen. Dabei stellte ich fest, dass ich dabei sehr unterschiedlich an die Arbeit herangehe.

Bei Templates für ein CMS ist es wichtig so gut wie alles vorauszusehen, was an Eventualitäten kommen kann. Gleichzeitig ist man durch das Werkzeug sehr eingeschränkt in der Gestaltung. Im Prinzip kann man dem unbedarften Autor, der Inhalte einpflegen muss, nur sehr wenige Gestaltungswerkzeuge geben. Meist sind das ausschließlich:

  • Fett
  • Kursiv
  • Zitat
  • Link
  • Überschriften
  • Bilder (auch gefloatet)

Und das war es auch schon. Keine ungewöhnliche Positionierung, keine Farben, keine Größenunterschiede, keine Hintergründe, keine zusätzlichen JavaScripte, etc.

Warum, werdet ihr fragen? Weil es einfach schon zu oft vorkam. dass durch zu viele »Spielmöglichkeiten« das Design zerschossen, oder zumindest die CI der Seite nachhaltig gestört wurde.

Als erfahrener Webdesigner bringt man leicht die Disziplin auf eine vernünftige Struktur zu behalten, keine verwirrenden Farben und Größen einzusetzen und auch sinnvoll mit dem JavaScript-Einsatz umzugehen um Mehrwerte zu schaffen. Nicht so als Laie, der zwar mit Word überzeugende Texte produzieren kann, sie aber nicht entsprechend präsentieren kann.

Selbst Hand anlegen

Doch wenn man mal die Möglichkeit hat nicht nur das Design als Hülle für Inhalte aller Art zu erstellen, sondern mit dem Design konkret auf besondere Inhalte einzugehen eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. Raus aus dem Einheitsbrei und rein ins Vergnügen.

Hier kann man sich dann endlich austoben und auch mal etwas wagen, wie rausstehende Bilder, kleine Spielereien zur Unterhaltung des Besuchers mit JavaScript anstellen, Texte um sie besonders hervorzuheben anders gestalten und noch vieles vieles mehr.

Es hat mir sehr viel Spaß bereitet so arbeiten zu können, und die Webseiten wurde viel einzigartiger als die, bei denen ein CMS zum Einsatz kam. Eigentlich fast ein bischen Schade, dass die meisten Kunden Ihre Seiten selbst verwalten möchten und deshalb ein CMS, welcher Art auch immer, zwingend notwendig wird.

Der einzige Wehrmutstropfen war, dass man sich so gleichzeitig viel mehr Ärger mit dem IE einhandelt.

Webdesigner = Templatedesigner?

Ich habe mich schon lange gefragt ob der Webdesigner nicht mittlerweile schon komplett zum Templatedesigner mutiert ist. Bei mir ist das eigentlich schon lange so. Aber wie ist es bei euch, macht ihr zum größeren Teil Webdesign nach Maß, also statische HTML-Seiten, oder ist der größere Bereich doch wie bei mir die Templategestaltung, in die dann unterschiedliche, zeitweise auch völlig voneinander unabhängige Inhalte hinein kommen?


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